Zum inzwischen fünften Mal warte ich gespannt auf das neue Thema. Krame in Erinnerungen, Rezeptbüchern und online nach Ideen. Ich bin entzückt von meiner Tauschpartnerin: Isabelle von Applewood House, einer meiner Lieblinks! Ich tüftel und werkel in der Küche. Verpacke, verschnüre, verschicke. Und bekomme Post! Tolle Post, die mich sehr an meine Kindheit erinnert. Ja, es ist wieder Zeit für Post aus meiner Küche.
Mit dem Thema Kindheitserinnerungen haben die drei Frollein von der Post Clara, Jeanny und Rike mich mitten ins Herz getroffen. Denn alle meine Erinnerungen teile ich mit meiner liebsten Schwester, die beste, die man sich auf der ganzen Welt nur wünschen kann: mit Judi. Sofort überschlagen sich die Seiten in unserem Kochbuch voller Kindheitserinnerungen: Vanilleeis mit heißen Kirschen. Eis mit Orangensaft. Im Winter Waffeln backen. Nürnberger Würstchen zum Kindergeburtstag. Butterbrote mit Wuarst (so sprechen wir das aus) und Remouladengesicht. Linsensuppe (mochten wir beide nicht, heute lieben wir sie). Pommes mit Mayo im Freibad. Pfannkuchenberge bei Oma. Und ihre unverwechselbare Buttermilchsuppe mit Rosinen. Oder zum Abendbrot verlorenes Ei mit Tomatensoße auf Toast. Es sprudelt nur so und das Beste: die einfachsten Rezepte sind die allerleckersten. In den 80ern wie heute.
Die Ferien verbrachten wir oft bei Oma und Opa. Wir machten Radtouren ins Dorf, klauten Kirschen bei Tante Kohle, puhlten Erbsen fürs Mittagessen, sammelten Marienkäfer. Und solange ich denken kann, gab es dazu immer ein Getränk: Oma-Saft. Oma-Saft heißt Oma-Saft, weil Oma ihn macht. Jedes Jahr kochte sie ihn aus all den roten Früchten im Garten. Schon Jahrzehnte vor uns für ihre Kinder und später für ihre Enkelkinder. In den Saft kommt, was in der Saison im wahrsten Sinne des Wortes Früchte trägt – und was die Vögel übrig lassen: Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen. Die wichtigste Zutat sind aber jede Menge Johannisbeeren. Oma-Saft schmeckt verdünnt mit stillem oder sprudelndem Wasser, über Vanille-Eis oder auf ihrem Vanillepudding mit Eischnee. Also kommt mit in Omas Küche, ich verrate euch das Rezept für ihren berühmten Oma-Saft:
Zutaten für 1,5 l Oma-Saft:
2,5 kg Beeren (frisch geerntet oder TK)
750 ml Wasser
300 g Zucker
1 Zitrone
1/2 Päckchen Einmachhilfe
4 kleine Flaschen zum Abfüllen
Zubereitung:
> Beeren mit 750 ml Wasser in einen Topf geben und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken
> Die Masse ca. 15 Minuten köcheln lassen und anschließend durch ein Küchentuch passieren (bei Ungeduld wird’s ne Sauerei)
> Gewonnenen Saft auffangen und aufkochen und je nach Belieben Zucker zugeben – ich finde 300 g ausreichend
> Den Saft abschäumen, das heißt den Schaum runterkäschen
> Ein Spritzer Zitrone dazu geben und ein halbes Päckchen Einmachhilfe einrühren
> Den Saft heiß in die ausgekochten Flaschen füllen, sofort verschließen und auf den Kopf gedreht erkalten lassen.
Wisst ihr, wozu Oma-Saft auch hervorragend schmeckt? Zu Milchreis von Mama. Im riesigen Schnellkochtopf hat sie den gekocht, weil wir sofort am Tisch saßen und das Mittagessen nicht erwarten konnten. Zu Milchreis gab es klassisch Zimt und Zucker, Oma-Saft oder eingemachte, gebackene Pflaumen aus dem Ofen. Das ist auch heute noch das Geheimrezept gegen finstere Tage. Also hier mein Rezept für herzerwärmenden Milchreis mit gebackenen Pflaumen:
Zutaten für gebackene eingekochte Pflaumen:
– Milchreis (nach Packungsanleitung zubereiten)
– 500 g Pflaumen
– 1 l Wasser
– 300 g Zucker
– 1 TL Einmachhilfe
Zubereitung: Pflaumen einkochen
> Pflaumen waschen, halbieren, den Stein entfernen und in Einmachgläser füllen
> Sirup aus einem Liter Wasser und 300g Zucker aufkochen und anschließend einen Löffel Einmachhilfe dazugeben
> Sirup über die Pflaumen in das Einmachglas füllen, bis die Pflaumen bedeckt sind
> Das Glas etwas ruckeln, damit die Luftblasen aufsteigen
> Glas verschließen und 20 Minuten in kochendem Wasser einkochen.
> Auf den Kopf gestellt erkalten lassen.
Zubereitung: Pflaumen backen
> Backofen vorheizen auf 175 Grad
> Glas mit eingekochten Pflaumen öffnen und die Pflaumen mit Saft in eine Auflaufform geben
> Zucker und Zimt über die Pflaumen streuen und ab in den Ofen
> Nach 15-20 Minuten sind die Pflaumen fertig und können auf dem warmen oder kalten Milchreis serviert werden
Hach, schön ist das Blättern in Erinnerungen, lasst uns doch einfach hier bleiben… Liebsten Dank ans heimelige Applewood House für die Köstlichkeiten. Seid ihr neugierig? Ich zeig sie euch, hier entlang. Meine Rezepte und noch mehr Kindheitserinnerungen aus der Küche findet ihr auch auf dem Foodboard, einer neuen Rezepte-Pinnwand zum Suchen, Stöbern und Sammeln von Lieblingsrezepten. Schaut mal vorbei und macht euch einen schönen Sonsttag!
Eure Christin
toll! vor allem die pflaumen sind bei mir geprägt durch meine omi!
voll schön!
Ja, de Pflaumen bei Oma waren einfach die besten! <3 <3
Ohhhh, Omasaft gab es bei uns auch, nur dass er nicht so hieß! Danke für die Erinnerung. Ich werde dein Rezept auf jeden Fall ausprobieren <3
Ja, ich bin auch um Jahr(zehnt)e zurückversetzt und trinke literweise Oma-Saft <3 <3
Hach, das waren Zeiten, und wir haben Autos gezählt und sind durchs Gewächshaus geklettert und haben fürs Leben gelernt….und dazu immer ein Gläschen Oma-Saft
Hachja. Und durchs Kartoffelbeet gewühlt und Erdbeeren genascht und Rollschuh gelaufen. Und liiiiiterweise Oma-Saft getrunken!
ohhh dsa ist auch eine superschöne idee 😀 pflaumen hatte oma auch immer eingelegt 😀
Ja, oder?! Unsere Oma hat eigentlich alles eingemacht, was nicht die Vögel oder Enkelkinder weggenascht haben 😀
ui sind das viele schöne Kindheitserinnerungen!
Ja, ich will mich auch gerade zurückhexen!
Milchreis… mit dem geliebten Saft von Oma. Ich werde zur Nachmacherin. Dankeschön für die Rezeptideen.
Ich habe soviel Einmachgläser daheim, die gähnend leer im Schrank stehen. Das muss ich ändern….
Hab ein schönes Osterfest
Katinka
Das muss sich ändern, Katinka also raus aus dem Schrank und rein mit den Früchten! Hatte tolle Ostern. Du hoffentlich auch!!!
Ein absolut wunderbarer Name, der Oma-Saft! Und ganz abgesehen davon klingt er so unheimlich lecker, dass ich a) fast zwei kleine Kinder durchs Dorf rennen sehe, mit einem Glas Oma-Saft in der Hand, und b) diesen Saft unbedingt nachmachen muss. Danke dafür!!
Ja, Ida! Auf zum Nachkochen und dann laufen wir mit einem Glas durchs Dorf!
Ich liebe es PamK-Post zu lesen, bei diesem wundervollen Thema ganz besonders.
Schön hast du geschrieben von deinen Kindheitserinnerungen.
Liebe Grüße, Schokobeeri
Dankeschön, ich finde das Thema auch ganz bezaubernd und es macht so Spaß in Kindheitserinnerungen zu kramen und bei anderen in die Küche von damals zu luken <3 Liebe Sonsttagsgrüße, Christin
Liebe Christin,
bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und finde ihn bezaubernd.
Habe natürlich noch nicht viel gesehen, aber die paar Posts finde ich toll.
Vor allem hat mir der Artikel über deine Kindheitserinnerungen gefallen,
du schreibst mit so viel Liebe und Hingabe. Einfach toll!
Und das Rezept für den Oma Saft wird ausprobiert, denn ich liebe solche Säfte am meisten.
Ein schönes Wochenende,
wünscht dir eine neue Leserin.
Wie mich das freut!!! Lieben Dank und lass dir den Oma-Saft schmecken, wirklich der beste Saft aller Zeiten!!! Liebe Sonsttagsgrüße!